Eigengeruch

    Inhaltsverzeichnis

    Als Bodenlegermeister Felix Wilhelm aus München ist mir der Eigengeruch von Materialien ein wichtiger Aspekt, der oft unterschätzt wird. Der Eigengeruch eines Bodenbelags kann das Raumklima entscheidend beeinflussen und trägt zur Wahrnehmung der Raumqualität bei. Doch was genau ist dieser Eigengeruch, wie entsteht er und welche Rolle spielt er im Zusammenhang mit Parkett-, Vinylböden und anderen Bodenbelägen?

    Was versteht man unter Eigengeruch?

    Der Eigengeruch beschreibt den spezifischen Duft, den ein Material von Natur aus abgibt. Diese Geruchsbildung ist das Ergebnis von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC – volatile organic compounds), die beim Herstellungsprozess oder durch die natürliche Beschaffenheit des Materials freigesetzt werden. Besonders bei Holzböden, wie Parkett, aber auch bei Vinylböden, können diese Gerüche je nach Materialzusammensetzung und Oberflächenbehandlung sehr unterschiedlich ausfallen.

    Ursachen für den Eigengeruch

    Der Eigengeruch eines Bodenbelags hängt stark vom verwendeten Material ab und entsteht vor allem durch:

    1. Natürliche Inhaltsstoffe: Besonders bei Holzböden spielt die Holzart eine große Rolle. Zum Beispiel gibt Eichenparkett einen leicht erdigen, angenehmen Duft ab, während exotische Hölzer intensiver riechen können.
    2. Verarbeitungsprozesse und Zusatzstoffe: Bei Vinyl- und Laminatböden können Klebstoffe, Weichmacher oder Oberflächenversiegelungen den Geruch beeinflussen. Während des Herstellungsprozesses werden oft chemische Substanzen verwendet, die sich auf den Geruch auswirken.
    3. Alterung und Umweltfaktoren: Auch die Zeit nach der Verlegung beeinflusst den Geruch. Material, das über die Jahre Feuchtigkeit aufnimmt oder unter wechselnden Klimabedingungen steht, kann seinen Geruch verändern. Besonders natürliche Materialien wie Holz zeigen hier oft eine Veränderung im Geruch.

    Der Einfluss des Eigengeruchs auf das Raumklima

    Ein angenehmer oder neutraler Eigengeruch eines Bodenbelags kann das Wohlbefinden in einem Raum maßgeblich beeinflussen. Gerüche werden sehr subjektiv wahrgenommen, und während einige Materialien als angenehm empfunden werden, können andere für manche Menschen störend sein. Hier spielt die Luftqualität im Raum eine entscheidende Rolle, insbesondere in Wohnräumen oder Bereichen, in denen sich Menschen über längere Zeit aufhalten.

    Ein Bodenbelag mit starkem chemischen Geruch, der auf flüchtige organische Verbindungen zurückzuführen ist, kann das Raumklima negativ beeinflussen. Dieser Punkt wird besonders bei sensiblen Bereichen wie Kindergärten, Schlafzimmern oder Büros wichtig, wo auf eine hohe Luftqualität geachtet werden muss.

    Eigengeruch bei verschiedenen Bodenbelägen

    Je nach Material unterscheidet sich der Eigengeruch deutlich:

    • Holzböden (Parkett, Dielen): Hier sind es vor allem die natürlichen Harze und Öle, die den Geruch prägen. Besonders Eichenparkett hat einen dezenten, erdigen Geruch, der oft als angenehm wahrgenommen wird. Bei exotischen Hölzern kann der Duft intensiver sein, was manchen Menschen gefällt, während andere ihn als zu stark empfinden.
    • Vinylböden: Je nach Qualität des verwendeten Vinyls kann ein stärkerer chemischer Geruch auftreten. Moderne Vinylbodenbeläge sind allerdings oft so gefertigt, dass die Emissionen minimal sind. Hochwertige Hersteller achten zudem darauf, dass die Böden geruchsneutral sind.
    • Laminat: Laminatböden, die aus einer Holzträgerplatte mit einer Dekorschicht bestehen, geben oft weniger Eigengeruch ab, es sei denn, bei der Herstellung wurden Klebstoffe oder Versiegelungen verwendet, die diesen beeinflussen.

    Minimierung und Neutralisierung des Eigengeruchs

    Um den Eigengeruch von Bodenbelägen zu minimieren oder zu neutralisieren, gibt es verschiedene Maßnahmen:

    1. Gut lüften: Nach der Bodenverlegung ist es ratsam, den Raum ausreichend zu lüften. Gerade bei neuen Bodenbelägen oder frischen Versiegelungen können anfangs Gerüche auftreten, die sich durch regelmäßiges Lüften verflüchtigen.
    2. Hochwertige Materialien wählen: Der Einsatz von emissionsarmen und zertifizierten Materialien kann dazu beitragen, unangenehme Gerüche von vornherein zu vermeiden. Produkte mit Umweltzertifikaten wie dem Blauen Engel oder Emicode garantieren, dass sie nur geringe Mengen flüchtiger organischer Verbindungen abgeben.
    3. Natürliche Pflegeprodukte: Bei der Bodenpflege ist es wichtig, auf umweltfreundliche, geruchsneutrale Reinigungs- und Pflegeprodukte zu achten. Sie helfen dabei, den natürlichen Geruch des Bodenmaterials nicht zu überdecken oder unerwünschte Gerüche zu verursachen.

    Die Bedeutung des Eigengeruchs in der Bodenverlegung

    Im Rahmen der Bodenverlegung spielt der Eigengeruch vor allem bei der Wahl des Materials eine Rolle. Bei Holzböden entscheidet die Holzart und deren natürliche Inhaltsstoffe über den Geruch. Besonders bei geölten Böden bleibt der Eigengeruch des Holzes besser erhalten als bei versiegelten Oberflächen.

    Für empfindliche Kunden oder solche, die in Allergikerhaushalten leben, ist es ratsam, vorab auf den Geruch des ausgewählten Bodenbelags zu achten. Eine Geruchsprobe kann hier hilfreich sein, um ungewollte Überraschungen zu vermeiden.

    Fazit

    Der Eigengeruch eines Bodenbelags ist ein oft unterschätztes Merkmal, das maßgeblich zur Raumqualität beiträgt. Ob es sich um den natürlichen Duft von Eichenparkett oder den neutralen Geruch von Vinylböden handelt, er kann das Wohlbefinden beeinflussen und sollte daher bei der Materialwahl und Bodenverlegung nicht außer Acht gelassen werden. Wichtig ist, auf hochwertige, emissionsarme Produkte zu setzen und den Raum nach der Verlegung ausreichend zu lüften.

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