Emissionsklasse

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    Als Bodenlegermeister in München bin ich nicht nur für die perfekte Verlegung von Bodenbelägen verantwortlich, sondern auch dafür, dass meine Kunden sich in einem gesunden Raumklima wohlfühlen können. Ein wesentlicher Faktor, der die Qualität der Raumluft beeinflusst, ist die sogenannte Emissionsklasse eines Bodenbelags. Doch was genau bedeutet dieser Begriff? Welche Rolle spielt er im Bodenlegerhandwerk, und warum ist er für die Gesundheitsaspekte und die Wohnraumgestaltung von entscheidender Bedeutung?

    In diesem Artikel werde ich den Begriff der Emissionsklasse detailliert erklären, seine Relevanz für Bodenbeläge aufzeigen und erläutern, worauf man bei der Auswahl emissionsarmer Materialien achten sollte.

    Was ist eine Emissionsklasse?

    Die Emissionsklasse beschreibt die Menge an Schadstoffen, die ein Bodenbelag oder ein Verlegezubehör im Laufe der Zeit an die Umgebung abgibt. Diese Schadstoffe, auch als flüchtige organische Verbindungen (VOCs) bekannt, entweichen oft aus Materialien wie Kunststoffen, Klebstoffen, Lacken und anderen chemischen Komponenten, die zur Herstellung und Verlegung von Böden verwendet werden.

    Eine hohe Emission solcher Verbindungen kann die Raumluftqualität erheblich beeinträchtigen und langfristig zu Gesundheitsproblemen wie Atemwegsreizungen, Kopfschmerzen oder allergischen Reaktionen führen. Aus diesem Grund sind Emissionsklassen eingeführt worden, um Verbrauchern eine Orientierung zu geben und Produkte zu kennzeichnen, die weniger Schadstoffe an die Luft abgeben.

    Klassifizierung von Emissionsklassen

    Die Emissionsklasse gibt Aufschluss darüber, wie stark ein Produkt Schadstoffe in die Raumluft abgibt. Es gibt verschiedene Klassifizierungen, die europaweit anerkannt sind und die Umweltfreundlichkeit und Gesundheitsverträglichkeit von Bodenbelägen und Verlegeprodukten einstufen. Diese Klassifizierungen ermöglichen es sowohl Fachleuten als auch Endkunden, bewusstere Entscheidungen bei der Auswahl von Materialien zu treffen.

    Die wichtigsten Emissionsklassen

    1. Emissionsklasse A+ bis C (französisches Label)
      In Frankreich wurde ein Label eingeführt, das von A+ (sehr geringe Emissionen) bis C (hohe Emissionen) reicht. Bodenbeläge der Klasse A+ sind besonders raumluftfreundlich und setzen nur minimale Mengen an Schadstoffen frei.
    2. EMICODE
      In Deutschland ist das EMICODE-Siegel eine weitverbreitete Kennzeichnung, die hauptsächlich für Verlegewerkstoffe wie Klebstoffe und Dichtstoffe verwendet wird. Die Klassen reichen von EC1 Plus (sehr emissionsarm) bis EC2 (höhere Emissionen). Produkte der Klasse EC1 Plus sind besonders empfehlenswert, da sie eine besonders geringe Belastung der Raumluftqualität gewährleisten.
    3. Blauer Engel
      Ein weiteres bekanntes Umweltzeichen in Deutschland ist der Blaue Engel. Produkte, die dieses Siegel tragen, sind besonders umweltfreundlich und emissionsarm, was sie für eine nachhaltige und gesunde Wohnraumgestaltung attraktiv macht.

    Warum sind Emissionsklassen so wichtig?

    Die Klassifizierung in Emissionsklassen ist für den Endverbraucher ein wesentlicher Indikator, um gesunde und umweltfreundliche Produkte auszuwählen. Vor allem in Innenräumen, in denen man viel Zeit verbringt, wie z.B. Wohnräumen, ist eine niedrige Schadstoffbelastung entscheidend für das Wohlbefinden. Eine schlechte Raumluftqualität kann nicht nur das Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch langfristige gesundheitliche Schäden verursachen.

    Auswirkungen auf die Gesundheit

    Schadstoffe wie Formaldehyd, Weichmacher oder andere VOC-Verbindungen können durch die Luftaufnahme den menschlichen Körper belasten. Studien haben gezeigt, dass langanhaltende Belastung durch solche Substanzen zu:

    • Atemwegsbeschwerden,
    • Schleimhautreizungen,
    • Kopfschmerzen,
    • und in schwereren Fällen sogar zu chronischen Erkrankungen führen kann.

    Deshalb ist es ratsam, bei der Auswahl von Bodenbelägen und Verlegezubehör immer auf Produkte zu achten, die eine niedrige Emissionsklasse aufweisen.

    Emissionen und die Umwelt

    Nicht nur für die Gesundheit der Bewohner ist die Wahl emissionsarmer Produkte entscheidend, sondern auch für die Umwelt. Produkte mit hohen Emissionen belasten nicht nur die Innenraumluft, sondern können auch bei der Herstellung oder Entsorgung negative Auswirkungen auf die Natur haben. Daher ist es sinnvoll, auf Materialien zurückzugreifen, die umweltfreundlich und nachhaltig sind.

    Nachhaltigkeit im Bodenlegerhandwerk

    Für uns als Handwerker ist es heute wichtiger denn je, umweltbewusst zu arbeiten. Bodenbeläge mit einer hohen Emissionsklasse verursachen nicht nur eine höhere Belastung für die Raumluft, sondern auch für die Umwelt. Moderne Materialien wie Vinylboden oder Naturbodenbeläge bieten mittlerweile emissionsarme Alternativen, die sowohl langlebig als auch umweltfreundlich sind.

    Bodenverlegung: Was muss beachtet werden?

    Bei der Bodenverlegung ist nicht nur der Bodenbelag selbst entscheidend, sondern auch das verwendete Zubehör wie Klebstoffe, Dämmmaterialien und Oberflächenbehandlungen. Viele dieser Produkte können ebenfalls Emissionen freisetzen. Deshalb ist es ratsam, bei der Verlegung auf emissionsarme Materialien zurückzugreifen, die ebenfalls in einer niedrigen Emissionsklasse eingestuft sind.

    Praktische Tipps für eine emissionsarme Bodenverlegung:

    1. Verwenden Sie emissionsarme Klebstoffe: Achten Sie beim Kauf von Klebstoffen auf das EMICODE EC1 Plus-Siegel oder andere entsprechende Zertifikate, die eine geringe Schadstoffbelastung garantieren.
    2. Vermeiden Sie Lösungsmittel: Besonders bei der Oberflächenbehandlung von Holz- oder Parkettböden ist es ratsam, auf lösemittelfreie Produkte zurückzugreifen.
    3. Achten Sie auf natürliche Materialien: Naturbeläge wie Massivholzböden, Linoleum oder Kork sind von Natur aus oft emissionsarm und tragen zu einem gesunden Raumklima bei.

    Fazit: Emissionsklassen als Entscheidungshilfe

    Die Wahl eines Bodenbelags sollte nicht nur aufgrund von Optik und Funktion getroffen werden. Die Emissionsklasse eines Materials gibt Ihnen einen wichtigen Hinweis auf dessen Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit. Im Bodenlegerhandwerk spielen diese Klassifizierungen eine zunehmend wichtige Rolle, um den Kunden nicht nur ästhetisch ansprechende, sondern auch gesunde und umweltfreundliche Lösungen zu bieten.

    Bodenbeläge, die in einer niedrigen Emissionsklasse eingestuft sind, tragen maßgeblich zu einem guten Raumklima bei und reduzieren die Belastung durch Schadstoffe erheblich. Als Bodenlegermeister empfehle ich, immer auf zertifizierte, emissionsarme Produkte zu setzen, um die Raumluft und die Gesundheit Ihrer Familie oder Ihrer Kunden zu schützen.

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